Wintersechseck und Lichtverschmutzung

Was kann man am Abend so sehen am Himmel in der „Lichtverschmutzten Stadt“ Jena? 

Wenn Sie abends hochschauen, sehen Sie kaum noch Sterne am Himmel. Lichtverschmutzung lässt die dunkle Nacht selten werden. Lichtsmog stört die Finsternis und Ökosysteme. Straßenbeleuchtungen, Strahler, die Gebäude und Gärten anleuchten und hell leuchtende Werbeschilder lassen die natürlichen Lichter der Nacht, die Sterne, immer mehr verblassen. Nachtaktive Vögel und Insekten werden in ihrem Rhythmus und bei der Orientierung gestört. Die zunehmende Lichtverschmutzung ist u. a. auch bedingt durch den vermehrten Einsatz von LED-Leuchten. Wir können hier in der Jenaer Innenstadt nur Sterne bis etwa zur scheinbaren Helligkeit (Größenklasse) von etwa 3 mag (Magnitudo) erkennen. Sterne der 1. Größenklasse scheinen heller als Sterne der 2. oder 3. Größenklasse. Nur wenige helle Objekte haben eine negative Größenklasse. Minus 4,4 mag hat die Venus und die Internationale Raumstation ISS minus 5 mag. Leuchtet dazu noch der fast volle Mond werden die Sichtverhältnisse noch schlechter.

26. Januar – 22:09 Uhr. Richtung Süd. Die Sterne des Wintersechsecks. Prokyon im Kleinen Hund, die Zwillinge mit dem Stern Alhena (Kastor und Pollux sind nicht im Bild), nach unten, Sirius im Großen Hund und das Sternbild Orion mit nur 2 Gürtelsternen Alnilam und Mintaka, oben die beiden Schultersterne Beteigeuze und Bellatrix, unten die Fußsterne Saiph und Rigel. Oben der Fuhrmann mit dem Stern Alnath und rechts der Stier mit dem hellen rötlichen Stern Aldebaran, dem offenen Sternhaufen der Hyaden und dem Siebengestirn, die Plejaden. Oben ist vor den Zwillingen der fast volle Mond (Phase: 96 %, Alter: 13 Tage, Helligkeit: – 12,1 mag).

W. Don Eck