Der Sternhimmel im November 2022

Saturn, Jupiter und Mars am Abend

Auch in diesem Monat verringern sich Mittagshöhe der Sonne und die Länge des hellen Tages weiter. Am 23. erreicht die Sonne das Tierkreissternbild Skorpion, das sie am 30. bereits wieder in Richtung Schlangenträger verlässt. Zuvor hielt sie sich vor der Waage auf.

Vollmond ist am 8. November, Neumond am 23.

Am frühen Abend können wir in südlicher Richtung den Ringplaneten Saturn vor dem Tierkreissternbild Steinbock und den Riesenplaneten Jupiter vor dem Tierkreissternbild Fische entdecken. Ihnen folgt in östlicher Richtung vor dem Tierkreissternbild Stier der rötliche äußere Nachbarplanet Mars.

Zur Monatsmitte deutet sich der nächste jahreszeitliche Wandel an. Im Südwesten funkeln die Sterne des Herbstvierecks. Die beiden Westlichen und der Untere östlich zählen zum Sternbild Pegasus, dem geflügelten Pferd aus der griechischen Mythologie. Mit dem oberen östlichen Stern beginnend zieht sich die Sternkette der Andromeda in den Südosten. Und wenn es sehr klar sein sollte, können sie hier auch den matten Nebelfleck von M31, der Andromedagalaxie sehen.

Aber im Osten zeigen sich bereits viele wintertypische Sterne und Sternbilder. Schon sehr hoch am Nachthimmel funkelt Kapella im Fuhrmann. Unter ihr Aldebaran im Stier, der auch durch den kleinen Sternhaufen der Plejaden bekannt ist. Auch der markante Orion zeigt sich über dem Südost-Horizont. Es folgt der funkelnde Sirius im Großen Hund, der hellste Stern am irdischen Himmel, darüber Prokyon im Kleinen Hund und die Zwillinge Kastor und Pollux.

Die ersten Frühlingssternbilder sind am Morgenhimmel zu finden, der Löwe gefolgt von der Jungfrau.

Vom 13. bis 30. können die Leoniden beobachtet werden. Das diesjährige Maximum des Sternschnuppenstroms der Leoniden wird in der Nacht vom 16. zum 17. erwartet.

DAS ASTRONOMISCHE JAHR · November bis Dezember 2022 (Daten für Jena)

2022 Gemeinjahr mit 365 Tagen
Herbst-Tagundnachtgleiche 23. September 3.02 Uhr MESZ
Wintersonnenwende 21. Dezember 22.49 Uhr MEZ
Ende Sommerzeit 30.10. um 3 Uhr auf 2 Uhr zurückstellen

Sonne
Mittagshöhe von 24,5° am 1.11. und 15,6° am 21.12. auf 16°
Länge heller Tag von 9,7 h am 1.11. und 7,8 h am 21.12. auf 7,9 h
Erdferne 4. Juli 2022, 09:10 MESZ
Erdnähe 4. Januar 2023 17:17 MEZ

Mond
Vollmond · 8.11. · 8.12.
Neumond · 23.11. · 23.12.

Planeten
Merkur · ab 15.12. bis 30.12. am Abendhimmel, SW
Venus · Ende Dezember am Abendhimmel, SW
Mars · Planet der zweiten Nachthälfte · ab Spätherbst Planet der ganzen Nacht
Jupiter · Planet der zweiten Nachthälfte · ab Herbst Planet der ganzen Nacht
Saturn · Planet der zweiten Nachthälfte · ab Juli Planet der fast ganzen Nacht

Sternschnuppen
Leoniden Maximum 16./17. November
Geminiden Maximum 13./14. Dezember

W. Don Eck

Zeiss-Planetarium Jena

 

Eingefangene Sterne – Live

Der Sternhimmel über Jena und monatlich wechselnde Themen

Wir berichten live über den aktuellen Sternhimmel und helfen Ihnen dabei Sterne und Sternbilder zu entdecken. Weiterhin informieren wir Sie über die neuesten Entdeckungen und Entwicklungen in Astronomie sowie bahnbrechende Erkenntnisse über unser Universum und aktuelle Unternehmungen in der Raumfahrt. Monatlich vertiefen wir ein spezielles Thema. Ausdrücklich erwünscht sind Ihre Fragen, Anregungen oder Themenwünsche, die Sie an sternelivefragen@planetarium-jena.de richten oder live in der Veranstaltung äußern können.

Samstag • 19.11. • 16.00 Uhr

Planeten anderer Sterne, die merkwürdigen Geschwister der Erde

Referent: Dr. Eike Guenther

Vor 30 Jahren kannten wir nur die Planeten unseres Sonnensystems: im inneren Teil die Gesteinsplaneten Merkur, Venus, Erde und Mars, weiter draußen die Gasriesen Jupiter und Saturn und ganz außen die Eisriesen Uranus und Neptun. Dazu gesellen sich noch die Kometen und Asteroiden. Wie selbstverständlich nahmen die Astronomen an, dass alle Planetensysteme so aussehen müssen wie unseres.

Doch die Natur lehrte uns etwas anderes: Unser Sonnensystem ist nur eine von vielen Möglichkeiten. Es gibt noch weitere Arten von Planeten und der Aufbau der Planetensysteme ist häufig ganz anders als bei uns. Die Natur ist offenbar viel reichhaltiger, als wir uns das gedacht hatten.

Seit 2017 untersucht eine Gruppe Forscherinnen und Forschern im Rahmen eines Schwerpunktprogramms der DFG, wie unterschiedlich Planeten sein können und warum es so viele verschiedene Arten von Planetensystemen gibt. Ist unser Sonnensystem wo möglich eine Ausnahme, oder gibt es viele Systeme wie unseres? Sind Planeten wie die Erde selten oder gibt es sie wie Sand am Meer? Jetzt liegen erste Antworten auf diese Fragen vor.

Der Sterne-Live Astrostammtisch

Im Anschluss an die Vorträge stehen die Vortragenden noch auf ein Getränk im Restaurant Bauersfeld für Fragen zur Verfügung. Wir schnacken über aktuelle Astro-Themen, den Vortrag und was die Welt bewegt. Natürlich besteht auch die Möglichkeit zum Abendessen im Restaurant. Schauen Sie rein, wir freuen uns auf Sie!